E-Auto Förderung 2023 – Was ändert sich?

Foto: Vattenfall

26.08.2022 | 4 Minuten

Änderungen bei der Förderung von Elektroautos und Ladeinfrastruktur 2023

Ob Elektroauto-Prämie oder Zuschuss zur Ladeinfrastruktur – bei der staatlichen Förderung von E-Mobilität ist viel in Bewegung. Das sind die Neuerungen 2023.

Die wichtigste Förderung für E-Autos ist der Umweltbonus – ausgezahlt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Wer auf Elektromobilität umsteigt, bekommt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mehrere Tausend Euro Bonus. Zwar sind die Vorgaben für die Förderung 2023 strenger geworden und der Höchstsatz ist gesunken, aber ein Antrag lohnt sich weiterhin.

Was ist der Umweltbonus?

Der Umweltbonus kann bereits seit 2016 sowohl für Neufahrzeuge als auch für junge Gebrauchte beantragt werden. Auch bei Leasingfahrzeugen ist eine Förderung möglich. Details zum Umweltbonus und dessen Beantragung finden Sie hier.

Mit der rasant steigenden Nachfrage nach Elektroautos hat die Regierung eine Einschränkung des Umweltbonus beschlossen. Eine Liste aller aktuell förderfähiger Fahrzeugmodelle ist auf den Seiten des BAFA hinterlegt.

Umweltbonus sinkt

Seit Januar steht die staatliche Unterstützung für Elektroautos nur noch eingeschränkt zur Verfügung. Die Innovationsprämie und die Förderung für Plug-in-Hybride ist weggefallen. Außerdem gibt es weniger Fördermittel: 2023 sind es noch 2,1 Milliarden Euro, 2024 nur noch 1,3 Milliarden Euro. Damit die Förderung möglichst breit gestreut werden kann, wird diese in drei Stufen umstrukturiert:

1.1.2023 – Ende der Hybrid-Förderung: Seit Januar 2023 werden keine Hybridmodelle mehr gefördert. Stattdessen konzentriert sich der Umweltbonus auf batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge. Die Fördersätze wurden angepasst:

Nettolistenpreis bis 40.000 Euro: 4.500 Euro Förderung

Nettolistenpreis bis 65.000 Euro: 3.000 Euro Förderung

1.9.2023 – Beschränkung auf Privatpersonen: Ab September 2023 können nur noch Privatpersonen die Förderung beantragen. Ausnahmeregelungen für Kleingewerbetreibende und gemeinnützige Organisationen werden noch geprüft.
1.1.2024 – Förderungshöchstgrenze sinkt: Ab Januar 2024 werden nur noch batterieelektrische und Brennstoffzellenfahrzeuge mit Nettolistenpreis bis 45.000 Euro gefördert- Der Fördersatz liegt dann bei 3.000 Euro.

Auf schnellstem Weg zum Umweltbonus

Je früher Sie sich für die Elektrifizierung Ihrer Flottenfahrzeuge entscheiden, desto höher stehen die Chancen auf eine Förderung. Ist der Fördertopf leer, gibt es keinen Anspruch auf einen Bonus.

Leider kann der Antrag auf den Umweltbonus erst unmittelbar vor der Zulassung des Elektroautos gestellt werden. Nachdem er beim BAFA eingereicht wurde, müssen innerhalb eines Monats die Rechnungskopie und der Zulassungsnachweis auf den Antragsteller vorliegen. Andernfalls wird der Antrag nicht bewilligt.

Angesichts der teils langen Wartezeiten für Elektroautos sind aktuell rasche Entscheidungen gefragt, um noch vom Umweltbonus profitieren zu können. Unter Umständen sind reimportierte Fahrzeuge schneller verfügbar, allerdings dürfen diese im Ausland noch nicht zugelassen gewesen sein.

Auch Gebrauchtfahrzeuge kommen für den Umweltbonus infrage, wenn sie höchstens zwölf Monate erstzugelassen waren und maximal 15.000 Kilometer Laufleistung aufweisen. Außerdem darf nach der Erstzulassung keine Förderung beantragt worden sein.

Weitere Förderprogramme für Elektroautos

Neben dem staatlichen Umweltbonus gibt es weitere Förderprogramme für Elektroautos für Unternehmen, Kommunen und Vereine. Viele lassen sich mit dem Umweltbonus kombinieren. Dazu zählen günstige KfW-Kredite sowie weitere Initiativen zur Unterstützung von Elektromobilität in Unternehmen.

Förderrichtlinie Elektromobilität (Bundesministerium für Digitales und Verkehr)
Klimaschutzoffensive für den Mittelstand – KfW-Kredit 293
Investitionskredit Nachhaltige Mobilität für Kommunen und Unternehmen – KfW-Kredite 268, 269
Wirtschaftsnahe Elektromobilität (WELMO) – Land Berlin
Klimaschutzförderrichtlinie Unternehmen – Land Mecklenburg-Vorpommern
BW-e-Solar-Gutschein – Land Baden-Württemberg
Treibhausgas-Minderungsquote (THG-Prämie)

KfW-Förderung für Ladestationen

Seit September 2023 unterstützt der Staat die Anschaffung und Installation gewerblicher Schnellladeinfrastuktur mit mehr als 50 kW Ladeleistung pro Ladepunkt: Die Förderhöhe ist abhängig von der Unternehmensgröße und der maximalen Leistung der Ladeinfrastruktur. Kleine und mittlere Unternehmen erhalten bis zu 30.000 Euro pro Schnellladepunkt. Für große Unternehmen sind es bis zu 15.000 Euro. Alle Details und Voraussetzungen zur neuen Förderung haben wir im Artikel "Neues Förderprogramm für gewerbliche Schnellladeinfrastruktur" für Sie zusammengetragen.

Die KfW-Förderung 441 für gewerbliche Ladeinfrastruktur wurde im Dezember 2022 eingestellt. Die Zuschüsse für die Installation privater Wallboxen (KfW-Förderung 440) sind bereits im Oktober 2021 ausgelaufen. Es gibt jedoch noch Förderungen auf Landesebene.

Für Ladeinfrastruktur

Einige Bundesländer unterstützen den Aufbau von Ladeinfrastruktur mit eigenen Programmen:

NRW fördert die Anschaffung von Ladeinfrastruktur mit bis zu 1.500 Euro.
Baden-Württemberger mit eigener PV-Anlage können über die L-Bank Fördermittel für Ladeinfrastruktur (500 Euro) beantragen

Vattenfall-Fazit

Die Nachfrage nach Elektroautos und Wallboxen ist hoch. So ist es nicht verwunderlich, dass die Förderung langsam zurückgefahren wird. Unternehmen, die noch vom Umweltbonus profitieren möchten, sind gut beraten rasch zu handeln und den Fuhrpark zeitnah mit umweltfreundlichen Stromern auszustatten. Auch die Anschaffung von gewerblicher Schnellladeinfrastuktur lohnt sich dank eines neuen staatlichen Förderprogramms aktuell mehr denn je. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen bekommen einen großen Teil der Kosten zurückerstattet.

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